Geschichte der Familie von Vogelsang

Das Geschlecht derer von Vogelsang taucht im Mittelalter zuerst in Mecklenburg, später in Holstein und Niedersachsen auf. Ein Zusammenhang mit dem Geschlecht von Preussen und Pommern wurde nicht nachgewiesen. Die Genealogie war unvollständig ermittelt. Hier gab es nur einige kurze Angaben über die Generationen, die vor dem genannten  Christian von Vogelsang lebten, der am Ende seines Lebens nach Schweden zog. Dagegen gibt es von ihm und seinen Kindern, die ihm nach Schweden folgten, alle Angaben, die man aus aufbewahrten und zugänglichen Quellen gewinnen konnte.

Joachim Vogelsang, am Anfang 17. Jahrhundert geboren, ungefähr 1670 gestorben, war Herr ueber Passentin in Mecklenburg. Er war verheiratet mit Maria von Vieregge, sowie mit Magdalena Elisabeth von der Osten. Sohn Gerhard Vogelsang, wurde um 1630 in Bremen geboren. Er war Hauptmann in verschiedenen deutschen Regimentern, zuletzt im kaiserlichen Dienst und vermutlich gestorben im Krieg gegen die Tuerken 1697.

Er heiratete 1674 Margaretha Schieden von Schleems in Holstein. Sie starb 1719/20. Sie hatten einen Sohn, Detlef Egidus Christian Vogelsang.

Detlef Egidus Christian Vogelsang wurde am 21. November 1675 in Hamburg geboren. Die Angaben des Sohnes Otto Henrik 1665 waren sicherlich falsch. Der Name Christian war nicht in der Familie vorgekommen. Sie dürften dem Sohn diesen Namen aus Achtung vor dem damaligen Herzog von Holstein-Gottorp, Christian Albrekt, gegeben haben. Er kam in den Militärdienst von Bauzens Regiment 1695, war Kapitän bei den Holsteinischen Truppen unter dem Spanischen Tronfolgerkrieg 1703-13, Major in Preussischen  Diensten, nahm teil an dem Krieg gegen die Türken, wurde berufen in den Dienst beim Herzog von Holstein-Gottorp, Karl Fredrik (1700-1739), dem er folgte zu dessen Vermählung im Jahr 1725 nach St. Petersburg mit Großfürstin Anna Petrovna von Russland (1708-1728).  Er wurde danach vom Herzog 1728 nach Schweden ”in irgendeiner Mission” gesandt. Man konnte nicht erforschen, in welcher Mission, aber natürlich war es eine mit diplomatischem Charakter.  Herzog Karl Fredrik war ja der Sohn der Schwester von Königin Hedvig Eleonora und seit Karl XII. Tod Aspirant auf die Schwedische Krone.
Die verbündeten, positiven Kräfte, organisiert in der Holsteinischen Partei,  haben allerdings ihre Rolle beim Reichstag 1727 ausspielen lassen, aber es gab sicherlich  Gründe, Kontakt zu bewahren.

Christian von Vogelsang

Von Vogelsang blieb in Schweden, wo er am 14 April 1731 starb. Es ist nicht bekannt, wo er starb, aber er ist begraben in Villberga Kirche (Uppland)

Am 24. März 1720 wurde in Wien ein Kaiserlicher Adelsbrief für Christan Vogelsang ausgestellt, vom fürstlichen Waldeckisk höchster Haupkommissar. Im Adelsbrief wird auch die Ehefrau Margareta Regina mit sieben Söhnen erwähnt, nämlich Gerhard, Christian Jakob, Karl, Johan Hermann, Friedrich August, Otto und Friedrich Ludvig. Eine Tochter wurde nicht erwähnt.

Man fragt sich, warum eine Person, die von uradligem Geschlecht abstammt, aufs Neue geadelt werden mußte. Die Antwort liegt darin, dass eine bürgerliche Heirat verursachte, dass die Kinder nicht als adlig anerkannt wurden. Christians Mutter kam aus einem bürgerlichen Geschlecht, warum der Sohn somit nicht als adlig galt. Um das sicherzustellen war es nötig, die Adligkeit neu zu bestätigen, was ausdrücklich auch für die Ehefrau und die Söhne galt.
Ein deutscher Schweden-Spezialist, sicher Norddeutscher Adelsgenealoge, Freiherr Christopher von Warnstedt, hat mir (=Lars G. Björkman) mitgeteilt, dass die Formulierung im Adelsdipolm aussagt, dass Christian Vogelsang unehelich geboren wurde und darum nicht Adliger war. Durch das neue Adelsdiplom wurde er adlig und gründete ein neues Geschlecht, das adelsrechtlich gesehen nicht zu dem uradligen Mecklenburgischen Geschlecht gehörte. Die Kinder in einer Ehe mit einer nichtadligen Frau gehörten bekanntlich nicht zum Geschlecht. In solchem Fall reichte es aus, durch eine Konfirmation in das Adelsgeschlecht des Vaters einzutreten.

Christian Vogelsangs erste Ehefrau war unbekannt. Diese Ehe wurde ca. 1700 geschlossen. Der älteste Sohn Gerhard wurde vermutlich 1701 geboren und in der gleichen Ehe wurden die Söhne Christian Jakob, Karl, Johan Hermann und Friedrich August geboren. Am 25. Februar 1716 heiratete Christian erneut. Seine Ehefrau war Margarete Regina Stolting, geboren am 13. März 1689 in Stettin. Sie war die Tochter des Schwedischen Landrentmeister in Pommern, B. Stolting (gestorben 1703) und seiner Ehefrau (gestorben 1706). In dieser Ehe wurden die Söhne Otto Heinrich am 27. September 1716 oder 1717 und Fredrik Ludwig am 16. Mai 1720 geboren, zusammen mit Tochter Carolina Henrietta Charlotta auch 1720 und somit Zwillingsschwester von Fredrik Ludvig.

Auf seiner Reise nach Schweden nahm Christian von Vogelsang seine Ehefrau und die drei minderjährigen Kinder mit. Nach dem Tod der Ehefrau und des Vaters blieben sie in Schweden. Wie bekannt, wurde Christian in Villberga begraben. Der Auftrag, der ihn nach Schweden führte, beinhaltete mit größter Wahrscheinlichkeit Kontakte mit der Königsfamilie. Ein Zeichen dafür sind die Umstände, dass seine Witwe im gleichen Jahr, als der Ehemann starb, d.h. den 19 November 1731, als Taufpatin vermerkt ist in Ekolsund zusammen mit König Fredrik. Sein vertrauter Kanzleirat Gustaf Boneauschiöld und Jungfrau Anna Magdalene Gerdes. Der Täufling war Fredrich, Sohn von Inspektor Gabriel Hök in Ekolsund, mit denen Margareta von Vogelsang keine anderen Verbindungen hatte, als dass sie Gast in Kungsgarden war. Es ist möglich, dass der Ehemann zusammen mit seiner Familie Gast in Kungsgarden war und dort starb, eventuell in Ekolsund.

Wie man will kann man konstatieren, dass die Ehefrau und Kinder spätestens im Jahr 1738 Fuß gefasst haben in Hammars gard in der Gemeinde Villberga. Am 19. November des Jahres stand nämlich ”wohlgeborener Herr Ludovic von Vogelsang” und ”Fräulein von Vogelsang” (ohne Vorname) vermerkt als Paten im Villberga Geburtsregister. In dem unvollständig geführten Hausverhörregister für Villberga stand Mutter ”Öfverstinnan von Vogelsang” vermerkt in Hammars gard in den Jahren 1742/43, 1745, 1746/47 und für die Zeit von 1759-60 und 1765-69, in der ersten Zeit dieses Zeitraumes zusammen mit ”Ihr Direktor Christienin, dessen Frau und Tochter (ohne Namen)”.

Zu Beginn von 1740, am 25. Januar stehen die beiden Geschwister wiederum vermerkt als Paten, in diesem Fall sogar mit dem Namen der Schwester ausgeschrieben, nämlich ”Lovisa Amalie von Vogelsang”. Hier findet man zum ersten Mal den Namen Lovisa ausgeschrieben, der Vorname, unter dem sie den Rest ihres Lebens bekannt war. Woher der eintragende Pfarrer den Namen Amalie erhielt, kann man nicht erklären.

Selbst Oberin (överstinnan) von Vogelsang stand namentlich als Patin in Villberga, den 2 April 1752 sowie den 15. April 1758 dagegen nicht bei dem Enkelsohn (Sohn der Tochter) Anders, der am 25. desselben Monats getauft wurde. Es ist bemerkenswert, dass diese Dame niemals mit ihrem Vornamen genannt wird, sondern immer als”överstinnan von Vogelsang”. Wann sie starb, ist nicht bekannt. Nach meiner Auffassung (=Lars G Björkman) starb sie spätestens 1770. Dass sie in Villberga begraben ist, geht aus den ausführlichen Aufzeichnungen hervor, die von der Beerdigung des Sohnes im Jahr 1788 überlassen sind, davon mehr weiter unten. Die bei ihr angestellte”Jungfrau Brita Lisa Berg”, war 1780 wohnhaft bei den Söhnen in Stockholm und von Friedrich Ludvig in seinem Testament erwähnt als frühere Angestellte seiner Mutter.

Der Sohn Otto Hindrich oder Henrik wurde am 27 September geboren gemäss eigener Angabe, gemäss Schlegel & Klingspor, den 21 September 1717. In Diensten der Königlichen Leibgarde als Volontär am 20. Mai 1736, zum ersten Mal vermerkt als Pate in Villbergas Geburtsbuch am 10. Juli 1737, wahrscheinlich als Leutnant im Französischen Dienst, am 04. Mai 1745, war wiederum in Schweden im Jahr 1749, wo er am 18. November sowie am 21. Dezember 1749 als Pate in Villberga vermerkt ist, naturalisierter Schwedischer Adliger am 20. Mai 1754, aber er wurde nie eingeführt im Reithaus, Fähnrich bei der Leibgarde, 4. Mai selben Jahres, Vollmacht in Pommern als Leutnant der Leibgarde am 9. November 1758, Stabskapitän am 19. Dezember 1766, Abschied als Oberstleutnant in der Armee am 15. April 1767 (als Kapitän). – RSO 1754. Er starb in Stockholm (Kungsholmen) am 28. Januar 1788. Er und der Bruder lebten dort gemäss Einwohnermeldeamt aus dem Jahr 1780 im Quartier Bryggaren in der  Hantverkaregatan.

Im Villberga Todes- und Beerdigungsbuch wurde im Jahr 1788 ein ungewöhnlich ausführlicher Nekrolog (Nachruf auf einen Verstorbenen) aufgeführt, den es lohnt in seiner Ganzheit wiederzugeben.

Herr Oberstleutnant und Reiter des Königlichen Schwertordens wohlgeborener Herr Otto Henrik. von Vogelsang, begraben in Stockholm, 1. Februar in Kungsholmen starb am 28. Januar durch einen Schlaganfall.Blieb nach seinem zu Lebzeiten (ausgesprochenen) Wunsch hier, bis die Gemeinde am 4. Februar zusammentraf und wurde am gleichen Tag gegen Abend herabgesetzt in den Chor der Kirche, wo seine beiden seligen Vater und Mutter die Ehre hatten, begraben zu sein.
Oberst wohlgeborene Herr Kristian von Vogelsang, geboren 1665 starb am 14. April 1731.Die seelige Mutter, geboren am 4. Mai 1687 Margareta Regina Holting (soll Stolting heißen). Der selige Herr Oberstleutnant wurde geboren am 27. September 1716 in Küstrin in Brandenburg) aber starb in Venedig. 1736 am 20. Mai wurde er Volonteur bei der Königlichen Leibgarde in Stockholm, 1739 am 8. August Rüstmeister ohne Lohn. 1741 nahm er teil an der Campanen in Finnland, 1742 abkommandiert nach Stralsund nach Rekrutierung. Im gleichen Jahr wurde er Führer mit Lohn und am 8. August Sergeant. Im Februar 1743 wurde er alleine abgesandt mit

24000 dlr silfmt zum Generalmajor (Christoffer) Freudengelt (oder Friedenfelt), nach Västerbotten mit einer gleichen Summe zum Landeshauptmann (Gabriel) Gyllengrip. 1754 wurde er Leutnant im Schwedischen tienst. Am 4. Mai 1754 Königliche Bestallungsurkunde zum Fähnrich bei Gardie, 1754, 20. Martii  wurde er naturalisiert zwischen der Schwedischen Reichs-Reiterschaft und dem Adel. 1758 wurde er Leutnant bei Gardie. 1766 Stabskapitän, 1767 erhielt er den Abschied mit Vergleich und Pension als Oberstleutnant der Armee. War dabei beim gesamten Pommernkrieg von 1757 bis 1762. 1781 um den Juli herum, schenkte Herr Oberstleutnant den Armen der Gemeinde 600 dr oder 33 Dr 16 SK, speziell als Rente deraf Arl. den 29juli zu man schmächtig geben,oder schickte aus Stockholm, so dass die Verteilung manchmal 50, manchmal 51 oder 54 war. Nach seiner Anweisung wurden am 22. Februar 16 RD 32 SK hingeschickt, die sollten zu den vorherigen 33 ED 16 Sk gelegt werden, so dass die gesamte Summe nun 50 RD Specie war, hvaraf  die Rente arl 3 RD, an die Armen ausgeteilt skal d. 29. Juli Sistl. d. 9.Oktober, hergeschickt von dem vornehmen Herrn Oberstleutnant nach Villberga Kirche eine silberne Kommunionkanne, die 108 ½ Lot wog,  innen vergoldet und mit dem Wappen des Herrn vergoldet auf der einen Seite und mit der Gravierung vergoldet auf der anderen Seite: ”Diese Kanne ist ein Geschenk für Wijlberge Kyrikia von Oberstleutnant und Reiter O:H:v:Vogelsang, den 7. Oktober 1787”

Der Sohn Fredrik Ludvig wurde am 16. Mai 1720 in Waldeck, Deutschland, geboren. Wahrscheinlich als Volontär bei der Leibgarde am 8. August 1739, wo er Feldwebel wurde, er nahm teil im Krieg in Finnland 1741 und 1742, zum ersten Mal vermerkt als Pate in Villberga am 2. April 1752 zusammen mit seiner Mutter, erhielt er die Erlaubnis, 1753 nach Österreich zu reisen, wo er 1756 in Römisch Kaiserlichen Dienst als Unterleutnant trat, nahm teil an der Schlacht bei Prag 1757, Schweinvitz und Breslau wurden im gleichen Jahr eingenommen. Schlacht bei Leutchen, wo er verletzt und gefangen wurde, aber ausgetauscht 1758, Schlacht bei Hockkirchen im gleichen Jahr, Ausfall bei Diesen 1760, Schlacht bei Torgau 1760 und Schweinvitz zweite Eroberung 1761, Heimkehr nach Schweden als Kapitän 1762 ””schlimm verwundet”. Danach im Dienst der Leibgarde der Königin. Zusammen mit seinem Bruder und nach deren Gesuch erhielt er Naturalisation als Schwedischer Adelsmann am 21. März 1754. –RSO 1770.

In Stockholm wohnte er zusammen mit seinem Bruder zuletzt in der Hantverkargatan in der Gemeinde  Ulrika Eleonora. Gemäss dem Einwohnermeldeamt 1790 war er bettlägerig nach einem Schlaganfall .Er starb am 8. Dezember 1794, wurde in der Villberga Kirche begraben. Nachlaßaufnahme erfolgte am 14. Januari 1795.

Tochter Charlotta Henrietta Carolina, der Name, den sie im Testament des Bruders hatte oder Lovisa Amalia, wie sie genannt wurde, wo sie als Taufzeuge im Geburtsbuch von Villberga vermerkt ist, wurde, genau wie ihr Bruder, im Jahr 1720 in Waldeck geboren.
Sicherlich wahre sie Zwillinge. Man kann darauf hinweisen, dass Zwillingsgeburten in ihrer Abstammung nicht ungewöhnlich waren. Sie ist als Pate vermerkt zum letzten Mal als unverheiratet am 16. April 1742.

Später im gleichen Jahr heiratete sie Johann Ersson von Bäddarö in Löt sn. Gemäss Sterbebuch wurde er 1716 in Björneborg in Finnland geboren. Dort wurde auch angegeben, dass er der Sohn von Reiter Eric (Name unleserlich) und Lisa Michelsdotter war . Er kam schon im Alter von 12 Jahren zu seiner Tante (Mutters Schwester) nach Bäddarö. Irgendein Hausverhörregister oder etwas anderes aus der Zeit gibt es nicht in Löt. Er dürfte der selbe Johann Ersson sein, der zusammen mit Fräulein von Vogelsang als Pate bei der weiter oben angegebenen Taufe aufgeführt wurde.

Die Eheleute bekamen folgende Kinder, alle in Bäddarö in Löt geboren.

Erik (Name nach Großvater –Vaters Vater-) *1742 12 26. Stammvater für ersten Verwandschaftszweig.

Christian (Name nach -Mutters Vater- (Großvater), 1745 01 11. Stammvater für zweiten Verwandschaftszweig.

Margareta (Name nach Großmutter –Mutters Mutter-) *1748  08 04, starb kinderlos vermutlich vor 1780.

Von Löt zog die Familie frühestens 1750 nach Skäggesta in Litslena, wo Johan Ersson am 04.04.1753 starb.

Schon am 24. November 1754 trat Lovisa Christansdotter, wie sie nun oft genannt wird, in eine neue Ehe, diesmal mit einem etwas jüngeren Mann, Erik Andersson, *1729 11 02 in Lillkyrka, im Hausverhörbuch zuvor vermerkt als Knecht in Skäggesta. Sie wohnten eine Zeit in Litslena, wo das erste Kind geboren wurde.

Chatarina (Cajsa) (Name nach?), *1755 08 13. Stammmutter für dritten Verwandschaftszweig.

Einige Zeit danach, spätestens 1758 ist die Familie eingeschrieben in Hammar in Villberga, im Hausverhörbuch auf dem Blatt nah zur Överstinnan von Vogelsang. Hier wurden die zwei folgenden Kinder geboren.

Anders (Name nach Großvater –Vaters Vater-) *1758  04 23. Stammvater für vierten Verwandschaftszweig.

Maria (Name nach??) *1762 10 17, gestorben 1762 10 20 ”war verkrüppelt”.

Im Jahr 1780 erlangte Erik Andersson Zutritt in Dräggesta in Vallby sn, wo er am 12.09. 1787 starb. Wie es sich aus dem Vorhergehenden ergab, starb der Bruder Otto Hindrich am 28. Januar 1788. In seinem Nachlassverzeichnis, datiert den 3. Februar, werden die Bruder und Schwester als Erben genannt. Die Schwester konnte sich nicht einfinden, da sie in Armut an einem abgelegenen Ort wohnte. Ein triftiger Grund für das Ausbleiben war sicherlich, dass ihr Mann nur zwei Monate vorher verstorben war. Es wäre interessant zu wissen, ob Lovisa ihren Erbanteil nach dem Bruder erhalten hat.

Ein Testament wurde nicht vorgefunden. Es hatte in jedem Fall ihre ökonomische Lage verbessert, so dass man sie nicht länger als arm bezeichnen konnte.

Nach dem Tod des Ehemannes blieb Lovisa Christiansdotter weiter in Dräggesta wohnen, ihr Unterhalt wurde vom Sohn Anders Ersson übernommen. Aus dem Hausverhörbuch geht hervor, dass sie unter der Zeit mindestens zwei lange dauernde Besuche anderswo gemacht hat, teils bei der Tochter Catharina, die in Helsingbo in Arnö verheiratet war 1791-92, teils im Jahr 1801 im neuerworbenen Rickeby, wo die gleiche Familie hingezogen war.

Lovisa Christiansdotter von Vogelsang starb in Dräggesta am 23. Januar 1812, 91 Jahre alt. Mit ihrem Tod starb das Geschlecht von Vogelsang in Schweden aus.

Noch einige Worte über Christian von Vogelsangs Nachkommen, die weiter in Deutschland wohnten. Sein Sohn aus erster Ehe hieß wie sein Vater Christian mit weiterem Namen Jakob (/1703-1785). Er wurde –wie  sein Vater-  Offizier. Wurde schnell in der Kaiserlich Österreichischen Armee befördert und endete als General, kommandierender General für die Kaiserlichen Truppen in den Niederlanden sowie Gouverneur in Luxemburg (was zu den Habsburgischen Erbländern gehörte). In seiner dritten Ehe mit Theresa von Bar bekam er den Sohn Ludwig Christian (1748-1822). Auch er wurde ein hervorragender Offizier. Oberst für das Infanterieregiment Clerfeit Nr. 9, Gouverneur in Josephstadt. Wurde Österreichischer Freiherr am 21. Februar 1793. Verheiratet mit Henrietta Maria Victoria Sanchez d’Aquilar. Sämtliche Nachkommen von ihnen wohnten in Österreich. Dieser Verwandschaftszweig von der Seite des Mannes starb 1964 aus.

Das Porträt des Generals und Gouverneurs Christian von Vogelsang sowie dessen Sohn, Ludwig Freiherr von Vogelsang  findet man abgebildet im Genealogischen Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser, ser A 1956.

Ludwig von Vogelsang

Hannelore/ Steiner
2007-02-06